Het lied werd gedicht aan de vooravond van een onzekere reis (diplomatiek missie) naar Moskou. Fleming had in het achterhoofd de melodie van ps. 6 (Lobwasser < Geneve). Zeer geschikt, vind ik persoonlijk. Al snel werd het geadopteerd (geannexeerd) als kerklied. De schuingedrukte coupletten zijn daarbij weggelaten, want te specifiek.
De melodie van 'Innsbruck ich muss dich lassen' die gewoonlijk bij deze tekst wordt gebruikt, heeft in de laatste regel 8 muzieknoten. In latere gezangenbundels heeft men die regels dan ook verlengd met 2 lettergrepen. In de tijd van Bach (BWV 97 - toelichting ) loste men dat nog anders op: melismen.
De volledige originele tekst onder de afbeelding.
4. Nach des 6. Psalmens Weise
1633 November.
In allen meinen Taten
laß ich den Höchsten raten,
der
Alles kan und hat;
er muß zu allen Dingen,
solls anders wol
gelingen,
selbst geben Rat und Tat.
Nichts ist es spat und
frühe
um alle meine Mühe,
mein Sorgen ist umsonst:
er mags mit
meinen Sachen
nach seinem Willen machen,
ich stells in seine
Gunst.
Es kan mir nichts geschehen,
als was er hat
versehen
und was mir selig ist.
Ich nehm' es, wie ers giebet;
was ihm von mir geliebet,
das hab' auch ich erkiest.
Ich traue
seiner Gnaden,
die mich für allem Schaden,
für allem Übel
schützt.
Leb' ich nach seinen Sätzen,
so wird mich nichts
verletzen,
nichts fehlen, was mir nützt.
Er wolle meiner
Sünden
in Gnaden mich entbinden,
durchstreichen meine Schuld!
Er wird auf mein Verbrechen
nicht stracks das Urteil sprechen
und
haben noch Gedult.
Ich zieh' in ferne Lande,
zu nützen
einem Stande,
an den er mich bestellt.
Sein Segen wird mir lassen
was gut und recht ist fassen
zu dienen seiner Welt.
Bin ich in wilder Wüsten,
so bin ich doch bei Christen
und
Christus ist bei mir.
Der Helfer in Gefahren,
der kan mich doch
bewahren,
wie dorte, so auch hier.
Er wird zu diesen Reisen
gewündschten Fortgang weisen,
wol helfen hin und her,
Gesundheit, Heil und Leben,
Zeit, Wind und Wetter geben
und Alles
nach Begehr.
Sein Engel, der getreue,
macht meine
Feinde scheue,
trit zwischen mich und sie.
Durch seinen Zug, den
frommen,
sind wir so weit nun kommen
und wissen fast nicht wie.
Leg' ich mich späte nieder,
erwach' ich frühe wieder,
lieg' oder
zieh' ich fort,
in Schwachheit und in Banden,
und was mir stößt zu
Handen,
so tröstet mich sein Wort.
Hat er es denn beschlossen,
so will ich unverdrossen
an mein Verhängnüß gehn;
kein Unfall unter allen
wird mir zu harte fallen,
ich will ihn
überstehn.
Ihm hab' ich mich ergeben
zu sterben und zu
leben,
so bald er mir gebeut.
Es sei heut' oder morgen,
dafür
laß ich ihn sorgen,
er weiß die rechte Zeit.
Gefällt es
seiner Güte,
und sagt mir mein Gemüte
nicht was Vergeblichs zu,
so werd' ich Gott noch preisen
mit manchen schönen Weisen
daheim
in meiner Ruh'.
Indeß wird er den Meinen
mit Segen auch
erscheinen,
ihr Schutz, wie meiner, sein;
wird beiderseits
gewähren
was unser Wundsch und Zähren
ihn bitten überein.
So sei nun, Seele, deine
und traue dem
alleine,
der dich geschaffen hat!
Es gehe wie es gehe,
dein
Vater in der Höhe
weiß allen Sachen Rat.
Bron: Paul Fleming: Deutsche Gedichte, Band 1 und 2, Stuttgart
1865, S. 236-238.