Andreas Gryphius
Melodie 750 (Evg. Ref. Gesanguch, Schweiz, 1998)
Originalfassung von
Vanitas! Vanitatum Vanitas! |
Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch für evangelische Gemeinen --- Mit Genehmigung Eines hohen Ministerii der geistlichen Angelegenheiten.
Berlin, 1829
[Interessante
Vorrede unterzeichnet von e.g. Schleiermacher,
Ritschl.
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Evangelisches Gesangbuch Deutschland 1994
Lied 527
Melodie:
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Evangelisch-reformiertes Gesangbuch [Schweiz] 1998
Lied 750 (Heinrich Scheidemann)
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Die
Herrlichkeit der Erden
Was sind doch
alle Sachen,
Der ruhm,
nach dem wir trachten,
Es hilft kein
weises wissen,
Was sind die
kurzen frewden,
Du must vom
ehren Throne,
Wie eine Rose
blühet,
So wachsen
wir auff Erden
Wir rechnen
jahr auf jahre;
Weil uns die
lust ergetzet
Verlache welt
und ehre,
Wol dem, der
auff ihn trawet!
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Die
Herrlichkeit der Erden
Was sind doch
alle Sachen,
Der Ruhm,
nach dem wir trachten,
Es hilft
nicht Kunst noch Wissen,
Was sind der
Erde Thronen?
Wir rechnen
Jahr auf Jahre,
Dies laßt uns
wohl bedenken,
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Die
Herrlichkeit der Erden
Der Ruhm,
nach dem wir trachten, fragt keiner, was man hier getan.
Es hilft kein
weises Wissen
Dies alles
wird zerrinnen,
Wie eine Rose
blühet,
so wachsen
wir auf Erden
Wir rechnen
Jahr auf Jahre;
Auf, Herz,
wach und bedenke,
Was du zuvor
genossen
Verlache Welt
und Ehre,
Wohl dem, der
auf ihn trauet!
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Die
Herrlichkeit der Erden
Der Ruhm,
nach dem wir trachten, fragt keiner, was man hier getan.
Denn
alles wird zerrinnen,
Was sind
die kurzen Freuden,
und
Herzensangst beschwert?
Wie eine Rose
blühet,
so wachsen
wir auf Erden
Wir rechnen
Jahr auf Jahre;
Wach auf, mein Herz, bedenke,
Verlache Welt
und Ehre,
Wohl dem, der
auf ihn trauet!
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Seit geraumer Zeit hat sich namentlich in der hiesigen Hauptstadt ein beharrliches Verlangen ausgesprochen, daß aus dem reichen Liederschatze, welcher ein eigenthümliches und ausgezeichnetes Besitzthum der deutschen evangelischen Kirche ist, eine dem gegenwärtigen Bedürfnisse angemessene Auswahl getroffen werden möchte, die das Vorzügliche der einzelnen vorhandene Liedersammlungen möglichst in sich vereinigte. Dieses Verlangen wurde auf Veranlassung der obersten geistlichen Behörde von der im Jahre 1817 hier versammelten Kreis - Synode ernstlich erwogen; demzufolge aus den Mitgliedern dieses Vereins unter höherer Genehmigung eine besondre Commission gebildet und beauftragt wurde, nach Maßgabe der allgemeinen, von der Synode festgestellten Grundsätze den vorliegenden Liederstoff jenem Zweck gemäß zu bearbeiten, worauf die Commission ihr Geschäft sofort mit Freudigkeit begann. Sie erlitt während ihrer Arbeit durch das Ausscheiden der in das Land der Vollendeten abgerufnen Pröpste Hanstein und Ribbeck einen tiefbetrauerten Verlust, suchte solchen jedoch durch die Wahl andrer Theilnehmer zu ersetzen, und ihr gegenwärtiger Bestand ist aus den Namen der Unterzeichneten zu ersehen.
Unter die Ausgaben selbst, welche der Commision gestellt waren , und die sie zu lösen wenigstens mit anhaltendem Fleiße bemüht gewesen ist, gehört zunächst eine sorgfältige Berücksichtigung der älteren Kirchengesänge aus dem Zeitraume von der Reformation an bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts, von denen in möglichst beträchtlicher Anzahl diejenigen ausgewählt werden sollten, welche sich durch Tiefe der Empfindung und kräftigen Ausdruck der frommen Gesinnung auszeichnen und besonders in der hiesigen Stadt und Provinz unter die bekannten und geschätzten Kernlieder gerechnet werden. Eine gleiche Rücksicht war ferner der Commission auf diejenigen neuern Kirchengesänge empfohlen worden, die wegen ihrer weiten Verbreitung bereits eine Art von Bürgerrecht haben , vorausgefetzt, daß es ihnen nicht an allem dichterischen Werthe mangle, noch die darin enthaltene Moral zu abgeschlossen und unverbunden mit der christlichen Glaubenslehre erscheine, noch diese Lieder sich mehr für die häusliche Erbauung, als für den kirchlichen Gebrauch eignen, in welchen Fällen der Commission unbenommen blieb, den Ausfall derselben durch andere weniger bekannte Lieder neuerer Zeit zu ergänzen, denen eine günstige Aufnahme gewünscht werden mußte.
Fürs Dritte lag den Unterzeichneten ob, von den verschiednen Auffassungsweisen der christlichen Glaubenslehre keine ausschließlich zu begünstigen, aber auch kein« ihre Stelle zu verweigern, die als Aeußerung des frommen Gefühls sich mit der evangelischen Wahrheit und mit dem Wesen eines kirchlichen Buches in Einklang bringen läßt. Was viertens die Melodien betrifft, so sollte das neue Gesangbuch dazu beitragen, den vorhandenen großen Reichthum musterhafter Choräle in Gebrauch zu erhalten, und es sollte zugleich da, wo zu demselben Liebe mehrere Melodien gesungen werden können, jederzeit diejenige vorgezeich«et werden, welche für den Inhalt, die Zeit und den Ort die angemessenste ist. Zuletzt lag es keineswegs in der Ueberzeugung der Synode, daß in Gesangbüchern dieser Art, welche nicht den Bedürfnissen der wissenschaftlichen Forschung, sondern allein der öffentlichen Erbauung sowohl der jetzt lebenden, als der nächstfolgenden Geschlechter gewidmet sind, an den^ aufgenommenen Liedern durchaus nichts geändert werden dürfe. Vielmehr sollte zwar jedem Liebe sein eigenthümliches Gepräge gelassen, aber die schonend bessernde Hand unbedenklich angelegt werden, wenn die natürliche Gedankenfolge in einem Liebe zu auffallend vernachlässiget war und dennoch der Inhalt auf eine leichtere und einfachere Weise geordnet werden konnte; wenn die Melodie nothwendig einen Ruhepunkt gebot, wo im Texte die Periode oder der Satz noch keinen Schluß enthielt — auf welchen dem Gefühle so unangenehmen und für die Andacht beim Gesang so störenden Uebelstand auch die vorzüglichsten Liederdichter nicht sorgsam genug geachtet haben, und dessen Entfernung eben so nothwendig, als meistens sehr schwierig ist; endlich wenn der Ausdruck sprachwidrig, oder für den guten Geschmack anstößig, oder nicht verständlich genug gefunden ward.
Diese Grundsätze hat die Commission bei der Vollziehung ihres Auftrages zwar beständig vor Augen gehabt, aber auch die Ueberzeugung erlangt, daß jedes Unternehmen dieser Art noch weit von der beabsichtigten Vollkommenheit entfernt bleiben und nimmermehr den so sehr verschiedenen Anforderungen und Erwartungen aller einzelnen Beurtheiler entsprechen werde.
Nach vollendeter Arbeit ist die Handschrift dem Königlichen Consistorium der Provinz Brandenburg übergeben, von demselben geprüft und mehrere Monate hindurch in dessen Geschäfts-Locale zur Einsicht der» Sachverständigen ausgelegt, hernach aber dem Königl. Ministerium der geistlichen Angelegenheiten überreicht worden. Nachdem nun diese hohe Behörde zum kirchlichen Gebrauch dieses Gesangbuches die erbetene Genehmigung ertheilt hat, so erscheint es hiermit in Druck, und es bleibt uns daher nur noch die eifrige Bitte zu Gott übrig, daß er den vieljährigen auf dieses Gesangbuch verwendeten Fleiß nicht ungesegnet lassen, dieser in der Lauterkeit der Liebe dargebotnen Gabe die Herzen der Glaubensgenossen zuwenden und 5 wo sie Eingang und Annahme findet, unter christlichen Gemeinden dazu reiches Gedeihen geben , wolle zur Beförderung des Reiches Christi und zum Preise seines hochgelebten Namens.
Berlin, den 25. August 1829.
Brescius. Küster.
Marot. Neander.
Ritschl. Schleiermacher. Spilleke.
Theremin. Wilmsen.
Melodie 750 (Evg. Ref. Gesanguch, Schweiz, 1998)